3. Schau, indem kam Hinein der Tod, Mit sich er trug Ein Sense scharf, Und schlich grausam hinein den Saal, Und mähet ab und auf, Bald starbe, wen er trafe, Ein Ende nahm Die fröhlich Rott Jederman floh, Und aus dem Saal sich machet, Traurig Geschrei War ihr Gesang, Der Tod sie schlug, Zu Haufen warf, Da ward manch rothes Mündlein fahl, Groß ward der Todten Hauf, Also däucht mich im Schlafe, Wie daß ich frei Herab da sprang In Graben hoch, Indem ich aufgewachet, Und däucht mir heimlich eben; Der Traum bedeut Die Wollust dieser Welte. Der Pracht, Gewalt und Ruhm Ist als ein Blum In ihrer Zierde Durch Regen sanft und kühlen Thau, Aufwächset in dem Felde, So Reifes Duft Und kalte Luft Geschwind über sie thut blasen, Bald sie verschmoret, dorret In der Masen, Reichthum und Kunst, Freud, Lieb und Gunst, Ehr und Gewalte, Gepräng, Geschmuck und Würde, Auf dieser Erde aller Stand Steht es in Glück und blühet heut, So schwindet es doch Morgen ab, Und sinket endlich in das Grab, Was Fleisch und Blut konnt geben, Das muß verderben, sterben Jung und alte Mann unde Frau, Auf das Vergänglich hier nit bau, Das als ein Traume, Schaume Kommet um; Fleuch, zeuch zum ewgen Leben.