Nachtgruß O deinem Athemzuge Horche ich feiernd leis', Er hebet mich im Fluge Über den Erdenkreis. Dein Athem sanft im Schlafe Tönt in die Saiten ein, Du sprichst aus mir im Schlafe Worte, sie sind nicht mein. O lieblich waches Schlafen Einzige einige Ruh' In der Gedanken Hafen Singe, ich höre zu. Der Alp, der mich gedrücket Fliehet vor deinem Klang, Sein Roß mich fern anblicket, Hörst du den Hufschlag bang; Du hörst mein Herz nun schlagen, Bebt nicht die Erd' entzückt, Sie soll dem Himmel sagen Wie sie so hoch beglückt. Du hauchest kühles Feuer Nieder in meine Ruh', Viel tönt mein Busen freier, Schlafe und träume du. Ich schweb' in deinen Träumen Schon in dem Morgenroth, Und säus'le in den Bäumen Mitten im Feuertod. Ja wie ein wilder Leue Nächtlich im Walde brüllt, Bewachet er die Treue, Die ihm den Schmerz gestillt: So ruf' ich an die Erde, Die mir mein Haus verschlang, Daß sie am heil'gen Heerde Uns dann zugleich umfang. Nein stürz' mich in den Becher, Glühend noch raucht der Berg, Und trink, du schöner Zecher, Alles, was ich verberg'. Ach all, was birgt dein Auge, Alles, was birgt dein Herz; Ich würde Himmel saugen Mitten im schönsten Schmerz. Nein dieser Stunde Feuer, Nimmer o nimmer vergeht, Nein dieser Töne Feier Nimmer o nimmer verweht. Wir leben ohn' Besinnen, Sind wir wohl außer uns? Die Tropfen Thau schon rinnen, Auf uns und über uns. Wir ruhen auf Silbersaiten Regend die Melodien; Tanzend die Elfen schreiten Über's erwachende Grün.