Kastor an Pollux über seine Zukunft Sei unsterblich, weil zum Mutterschoße Frei ein singend heller Schwan Führte deines Lichtes Bahn, Sterblich lag ich doch in selbem Schoße. Fühlte auch Prometheus Himmelfunken Frühlings überm Herzen ziehn, Daß mir Stirn und Adern glühn, Hoch mein Sinn im frohen Muthe trunken. Laß vereint uns durch die Zukunft dringen, Auf und sei mein Weltgenoß, Mächtig ich auf wildem Roß, Kräft'ger du in Armes schwellend Ringen. Laß uns wagen, wo die Tapfern zagen, Wie zum Spiele, ohne Lohn, Nimmer locket uns ein Thron, Jedes Reich nur wollen wir durchjagen. Jeder trauet, die sich selbst vertrauten, Und in tapfrer Freundschaft gleich, Machen wir die Freunde reich, Streiten, siegen für die Argonauten. Doch es ruft zu unserm alten Hause Uns die Todtenstill zurück, Und wir sehn mit scheuem Blick Einsam grün den Hof vom Grafe. Müssen die gefangne Schwester lösen, Die in fernen Ketten liegt, Doch, von unserm Glanz besiegt, Sinkt von ihr die dunkle Macht der Bösen. Ziehen nun vereint zum Kampf um Liebe Hier vereinzelt trifft mich Tod, Doch mein Leben sinkt in Tod, Wasser gleich im Danaiden Siebe. Denn es rinnet schon zum neuen Tage Aus dem dunklen Felsenschlund, Als mir schenkt dein milder Mund Deiner Ewigkeiten Hälfte-Tage. Nimm zurück die milden Göttergaben, Opfre nicht dein halbes Glück; Nimmer heitert meinen Blick, Was dich nicht vereint kann laben. Was kann mir des Tages Sonne geben, Wenn nicht mehr dein hell Gestirn Leuchtet meiner dunklen Stirn? Mit dem Morgenstern möcht' ich verschweben! –