Wiegenlied im Freyen Goldne Wiegen schwingen Und die Mücken singen, Blumen sind die Wiegen, Kinder drinnen liegen, Auf und nieder geht der Wind, Geht sich warm und geht gelind. Wie viel Kinder wiegen? Wie viel soll ich kriegen? Eins und zwey und dreye, Und ich zähl auf's neue, Auf und nieder geht der Wind, Tausend Blumen wiegt geschwind. Was zu viel, das ist zu viel, Und ich frage nicht zum Spiel. Drüben auf den Aesten wiegen Sich zwey Aepfel ganz allein Sich zu mir so freundlich biegen Röthen ihre Backen klein Und ich les' in ihren Zügen Schuldlos Küssen, mein Vergnügen. Und ich brech mit heiterm Singen Diese Aepfel mir zum Schmaus Und aus meinen Wangen dringen Auch zwey Kinderköpf heraus, Werd so viele Kinder bringen Als hier rothe Aepfel hingen.