Einsamkeit Wird mir von Trauerlarven Die Straße gar bedrängt, Und fühl' ich Schmerz den scharfen, Wie er den Hals beengt, Dann leg' ich den Kopf in den Rachen Von meinem zahmen Leu, Und lieg' da wie im Nachen Und laß mich treiben frei. So ruh' ich in den Schranken Der reichen Einsamkeit, Und sehe in Gedanken Noch über meine Zeit; Da kann ich der anderen lachen Und schrecklich lustig sein, In meinen Schreckensnachen Dringt nie das Schrecken ein. Da will ich ruhig bleiben Und schreiet auch die Welt, Der Leu will dich entleiben Und sich nur ruhig stellt; Er wird mich doch nimmer erdrücken, Doch läßt er mich nicht los, Bis er mir mit Entzücken Zeigt meine Hoffnung groß. Mag auch sein Auge funkeln, Er schrecket euch zurück, Ich ruhe hier im Dunkeln Und finde hier mein Glück; Entsteig' dann geblendet dem Rachen, So helle war mir's nie, Die alten Freunde lachen, Weil ich den Mund nicht verzieh. Wo bin ich hingetrieben, Dies ist der alte Baum, Er ist noch grün geblieben, Und größer ist er kaum; Den Freunden erzähl' ich mit Freuden Nun manchen lust'gen Streich, Und auf das bittre Leiden Leg' ich die grünenden Zweig'. Wo einer ist erschlagen, Legt jeder grüne Zweig'. Doch wo ein Volk geschlagen, Da lacht ein jeder gleich; Nicht schmerzliches Lachen zu sehen Bedeckt der Schmerz mein Aug', Wenn eisende Winde klar wehen, Da trübet sie mein Hauch. So sollen alle wecken, Empfindung, die verlacht, Und die Empfindung necken, Wo sie sich überwacht: Dann kehrte das sichere Wetter Zu unsrer Erd' zurück, Und alle wären Retter Von unserm alten Glück.