Des Teufels Nähfaden Der Teufel näht in den Sack der Nacht, In den grausteifleinenen weiten Sack Die Erde ein. Seht da, wie er hockt überm Kirchturmkreuz, Daran er sein Nähwachs, den Mond, gespießt; Hui, wie er den Faden darüber zieht Mit seiner krummen Klaue, und wie er prüft Ob er fest und geschmeidig. Wo hat der Teufel den Faden her, Den Sackleinfaden, mit dem er näht? Er hat ihn gedreht aus den Seelen der Hämischen, Aus den Seelen der lauernden Nörgler hat er Den Faden gezwirnt; Drum ist er so grau Und zäh und knotig. Blickt aber die Sonne darauf, die gütige, Reißt er in Fasern grau aus und feucht, Und auf den Morgenwinden fliegen, Angeleuchtet vom jungen Tage, Ausgedröselt die Sackleinfetzen. Und der Teufel rauft sich die starren Haare und flucht: Nichtsnutzige Seelen! Nicht mal Säcke kann man mit ihnen Dauerhaft nähen. Hol sie der Kuckuck!