Eine Parabel vom Mond und dem Riesen (Für Eduard und Hedwig Thuille.) Hinter dem Berge Die tausend Zwerge Mit den großen Schädeln gescheidt und frech Lassen wieder gleißen Im grellen, weißen Scheine das runde, blinkende Blech. Gespannt den Bogen! Die Sehne gezogen! Ich treffe das blitzende, glitzende Ding. Was soll das Geblecher! Zum Abendtrunkbecher Brauch ich kein zitterndes Flimmergeblink. Es saust von der Sehne Der Pfeil, seine Mähne Wirft rückwärts der Riese und wartet gespannt. Dann brüllt er: Daneben! So will ich es heben Das Ding aus der Höhe mit eigener Hand. Es soll nicht dort hangen! Ich will es mir fangen, Ich will von den Zwergen nichts glitzerndes sehn! Ich wills ihnen weisen! Ich will es zerschmeißen, Klirr soll es in tausend Kleinstücke mir gehn! Es rannte der Riese Wild über die Wiese, Ueber Berge und Thäler, durch Sümpfe und Kot. »Fort! Fort mit dem Scheine!« Er brach sich die Beine. Der Mond hängt noch oben, der Riese ist tot.