Sonne Nach langen Nebelwochen voll kaltem Schattengrau Heute der erste Tag, Da sich der Himmel hellt, Die Sonne wieder scheint, Das heilige Licht des Lebens. Ich erkenne dich, gütige Gottheit, Und meine Augen beten dich an Mit hellen Blicken, Im Lichte beten sie das warme Leben an Und saugen seine gütigen, goldenen Strahlen Mit Kindes Wollust ein, Das an der Mutterbrust Nahrung aus heiligem Leibe saugt. Also trink ich mit strahlenden Augen den Gnadenstrom Unerschöpflicher Werdenskräfte mit Lust, Der von der Sonne, dem heiligen, Liebeflammenden Leibe kommt. Lebensglut-schürender Feuerwein sind die Goldenen Strahlen der Sonne, und der begnadete, Betende Trinker taumelt im Herzen begeisterten Tanz, Ob auch sein Fuß bedächtig hin Ueber der Erde rauhen Rücken geht, Denn seine Seele ist auf der Sonne, Denn seine Seele brennt in den Gluten Lebenschenkender Güte. In der seligsten Liebesbrunst brennt sie, Tanzgewirbelt ein stäubender Funken In dem riesigen Sonnenfeuer, Sie, auch sie ein jauchzendes Flackerteilchen Der großen Liebeslohe, die in die kreisende Dunkelheit Ihre lebenanfachenden Fackeln reckt.