Kirchweih-Predigt, am Tage S. Sebalds Die bedrangte Kirche Christi Nach der Singweise: Auf meinen lieben Gott. 1. Schau, Christe! sih doch drein. Die Kirche ist ja dein, Die deinen Namen kennet, Nach dir sich Christlich nennet. Du hast sie dir verlobet, Auf die der Feind so tobet. 2. Mit deinem Blut du dir Sie hast erkaufet hier: Ach! laß nit seyn verdorben, Was du so theur erworben. Zeig dein- und ihrem Feinde, Daß sie dich hab zum Freunde. 3. Du Haupt der Christgemein! Wir deine Glieder seyn. Ein Sturmwind aus der Höllen Bäumt wider uns die Wellen; Die Welt mit wilden Wogen Komt auf uns angezogen. 4. Du Haupt! schütz deinen Leib; Du Bräutigam! dein Weib; Du Fels! dein Kirchgebäude; Du Hirte! deine Weide. Den Feinden gib zufühlen, Daß sie auf Jesum zielen. 5. Du himmlischer Gemahl! Die Braut den Hochzeit-Saal, Den Saal geziert mit Sternen, Zwar sehnlich siht von fernen: Ach! wann soll von der Erden Sie heimgeführet werden? 6. In Hoffnung dieser Huld So trägt sie mit Gedult, Was du auch hast getragen: Das Creutz, die Angst und Plagen. Das End soll sie ergetzen, Ihr auch die Kron aufsetzen. 7. Der Tod wird gehn zu Grab. Du wirst ihr wischen ab Den Threnenstrom von Augen, Beist er itzt schon als Laugen. In Hoffnung jener Freuden Wir alles Leid erleiden.