An die Donau O wohl mir, daß ich, deutscher Strom, Dich unser nennen kann! Ist wer, der's läugnen will, der komm, Er komm, und seh dich an. Er seh' die deutsche Grösse, die Du an der Stirne trägst, Den deutschen Muth, wenn du, wie sie Empöret, Wellen schlägst. Den deutschen Riesenschritt seh' er In deinem Heldengang, Und nenn' ein Volk, das ähnlicher Sich seiner Quell' entschwang. Er seh, wie brünstig du dem Meer Die sieben Arme reichst, Und sage, welchem Volk du mehr Im Freundschaftsbunde gleichst! In deinem stillbescheid'nen Lauf, Der mehr enthält, als weis't, Da deck' er deine Tiefen auf, Und rufe: – Deutscher Geist! D'rum wohl mir deutscher Vaterstrom, Daß ich dich preisen kann, Und wer ein Dichter ist, der komm, Und seh' sein Urbild an.