Epilog Ein Gärtner schreit' ich durchs Land, Die Blumen pflegend, Das Unkraut jätend, Den Acker bereitend Zur guten Empfängnis Des Saatkorns der Weisheit. Befruchtende Wasser Durchrieseln die Felder Gemessenen Laufes, Nutzbringend, bescheiden – Derweilen der Springquell Aus marmornem Becken Hochaufspringt und plätschert In sprudelndem Übermut. Das keuchende Zugtier, Gepeitscht von dem Führer, Durchlockert den Boden, Kann nimmer genug tun – Derweilen die Nachtigall Süß flötend im Baum sitzt Und neckisch herablugt Zur schmachtenden Rose. Das Gras wird zertreten, Das saftig die Herde nährt, Und niemand beachtet Die heilenden Kräuter, Die wundertätigen, Verborgen im Grase – Derweilen der Efeu Sich stolz um den Baum rankt Und die Blumen prangen In lieblichem Dufte Und blendendem Farbenspiel. So ist es im Leben, So ist es im Liede. Denn der Sänger vermag nicht Die Ordnung zu stören, Die ewige Ordnung, Der alles sich fügen muß. Laß die Nachtigall singen Sie kann nicht den Pflug ziehn Und es hat kein Zugtier Die Stimme der Nachtigall. Laß prangen die Blumen In üppiger Schöne; Ihr Duft, ihre Wohlgestalt Sind uns zur Freude da. Die Blumen zu pflegen, Das Unkraut zu tilgen, Ist Sache des Gärtners. Die Sorgen zu bannen (Das Unkraut des Geistes), Den Kummer zu scheuchen, Die Schmerzen zu lindern, Ist Sache des Sängers. Der Garten liegt vor euch Mit saftigen Reben Und rankendem Efeu. Mit klingenden Zweigen Und plätscherndem Springquell. Mit heilenden Kräutern Im schwellenden Grase, Schwarzäugigen Mädchen In blühenden Lauben, Mit Blumen und Früchten. Erquickt euch daran Nach den Mühen des Tages; Genießet das eine Und freut euch des andern.