Lieder der Klage Die frohen Freunde laden dich, O komm an unsre Brust! Und was du auch verloren hast, Vertraure den Verlust. Goethe 1. Im Garten klagt die Nachtigall Und hängt das feine Köpfchen nieder: Was hilft's, daß ich so schöne Lieder Und wundersüße Töne habe – Solange ich mein grau Gefieder Und nicht der Rose Schöne habe! Im Blumenbeet die Rose klagt: Wie soll das Leben mir gefallen? Was hilft's, daß vor den Blumen allen Ich Anmut, Duft und Schöne habe – Solang' ich nicht der Nachtigallen Gesang und süße Töne habe! Mirza-Schaffy entschied den Streit. Er sprach: Laßt eure Klagen beide, Du Rose mit dem duft'gen Kleide, Du Nachtigall mit deinen Liedern: Vereint zur Lust und Ohrenweide Der Menschen euch in meinen Liedern!