Lieder und Sprüche der Weisheit Auf das empfindsame Volk hab' ich nie was gehalten; es werden, Kommt die Gelegenheit, nur schlechte Gesellen daraus. Goethe 1. Komm, Jünger, her! Ich will dich Weisheit lehren, Du sollst des Daseins Wert erkennen lernen. Du sollst zum echten Glauben dich bekehren, Das Wahre von dem Falschen trennen lernen: Die Lehre, wie des Wahns, der Torheit Klippen Klug zu umgehn, soll dir im Liede werden – Wohlredenheit und Anmut deinen Lippen, Und deinem Herzen Glück und Friede werden! Fort aus der alten Satzung dumpfen Räumen Will ich den Fuß zu besserm Streben führen – Bei Wein und Liebe, unter Rosenbäumen Sollst du ein neues, schönres Leben führen! Und wenn du übst, was meine Lieder predigen, So sollst du's offen, frohen Mutes üben: – Der Heuchelei, des Truges dich entledigen Und im geheimen nichts als Gutes üben! Kein Schwert hab' ich, die Toren zu bekehren; Wer Weisheit übt, legt andern keinen Zwang auf; Mein Joch ist leicht, der Kern von meinen Lehren Löst sich in Wein, in Liebe und Gesang auf. Unendlich ist der Schönheit Zauberkreis, Unendlich sehnsuchtsvollen Dranges bleiben Die Menschenherzen – doch wird stets der Preis Den Zaubertönen des Gesanges bleiben!