12. Es weht der Gottesodem Durch Himmel, Erd' und Flut; Haucht aus der Tiefe Brodem Und aus der Höhe Glut. Läßt Adler hoch sich schwingen, Gespreizte Pfaun sich blähn; Läßt Nachtigallen singen Und Glaubenshähne krähn. Schafft Kräfte der Entzweiung, Läßt Torheit herrschen lang, – Doch gibt auch zur Befreiung Der Weisheit Kraft und Drang. Der Frühling heilt die Schäden, Die uns der Winter schlug; Weisheit spinnt goldne Fäden Aus Torenwahn und Trug. Du forsche nicht vergebens Nach dieser Schöpfung Sinn: Zieh aus dem Schmerz des Lebens Auch deinen Glücksgewinn.