14. Wir saßen noch spät beisammen, Der alte Wirt und ich; Des Weines heilige Flammen Ergossen sich über mich; Die reine Glut der Jugend Mir wiederzugeben schien er – Nie fühlt ich so die Tugend Des roten Kachetiner. Ich konnt' im süßen Drang Nur immer schlürfen und nippen, Es wurden zu Gesang Die Worte meiner Lippen; Wie Adam vor dem Falle, So schwamm ich in Entzücken Und wünschte, ich könnte alle Auf Erden mitbeglücken. Sprach ich zum Wirt: Ich wollte, Ich könnte in Wein zerfließen! Mein flüssiger Körper sollte Ins Weltmeer sich ergießen! Und sollt' es mit Weisheit würzen, Dann sollte ins Meer zu den Fischen Die ganze Welt sich stürzen: Die Schulen und Moscheen, Die Heiligen, die Wunder, Die alle darin zu sehn, Der ganze alte Plunder, Der sollte untergehn! Ich wollte alles auf Erden Befreien aus seiner Haft, Es sollte zu Wasser werden Die ganze Wissenschaft – Sie sollte untergehen Und wieder auferstehen In neuer Glut und Kraft! O laß, Mirza-Schaffy! – So sprach der alte Weinwirt – Laß deine Phantasie, Und bis dein Leib zu Wein wird, Bis deine Glieder zerfließen, Zu würzen des Weltmeers Flut: Laß sich in dich ergießen Des Weines heilige Glut! Laß alle frommen Toren In Nüchternheit versinken; Kein Tropfen geht verloren Von dem, was Weise trinken!