[Ich grüß' dich, zarte schöne Fraue] Ich grüß' dich, zarte schöne Fraue, Und biet' dir freundlich gute Nacht, Bis daß der ew'ge Tag im Taue Vor deinem Kämmerlein erwacht. Ein heil'ger Engel soll zur Seiten An deinem Bettlein wachend stehn, Den goldnen Flügel ob dir spreiten Und schwere Träume von dir wehn. Daß sie sanft erwache Aus ihres Schlummers Ruh', Der Morgenstern, der scheine Ihr recht mit Liebe zu. Sie schlafe, sie wache, Sie stehe, sie gehe, Die Fraue meine, Oder was sie tu'. Ich grüß' vor aller Blüt' die Rose, Die an dem Abendhimmel blüht, Ihr Herz ergießt sich dir im Schoße, Wenn sie zur Erde niederglüht. Ich grüß' dich, klarer Abendsterne, Du brennest auf dem Haupte mein. Bei ihr, bei ihr so wär' ich gerne In ihrem engen Kämmerlein. Daß ein Engel bringe Der Zarten meinen Gruß, Leis wie im Maienscheine Der Honigblumen Kuß. Sie bete, sie singe, Daß eile die Weile, Da ich alleine Ohne sie sein muß.