[Nun soll ich in die Fremde ziehen] Nun soll ich in die Fremde ziehen Mir hatte eine Himmelsbraut Ein Zweiglein aus dem Kranz geliehen Ich hatte draus ein Haus erbaut Es grünte schon, es wollte blühen Von meiner Tränennut betaut Da konnt' ich betend ruhig knieen Da hatte ich so fest vertraut Und soll nun in die Fremde ziehen. Nun soll ich in die Fremde ziehen Sie wäre ruhig, wär' ich fort, Der Tempel, wo wir beide knieen, Soll nun zerbrechen und der Ort Wohin ich mit ihr sollte ziehen Soll nun verschwinden und der Hort Des einen Glücks, für das wir glühen, Soll sinken, auf ein hartes Wort Soll ich nun in die Fremde ziehen. Nun soll ich in die Fremde ziehen Ich der die Heimat nie gekannt, Soll meine erste Heimat fliehen Soll fallen in der Räuber Hand Was Sie mir schenkte war geliehen Streng fodert sie das heil'ge Pfand Zu ihr hab' ich um Hülf' geschrieen, Sie weist mich nach dem andern Land Ich soll nun in die Fremde ziehen. Nun soll ich in die Fremde ziehen, Ich weiß wohl, wie die Fremde tut Kein Ankergrund ist mir gediehen Weil ich dem ungerechten Gut Auf meinem Schiffe Schutz verliehen Zerbrach es in des Sturmes Wut Die Woge hat mich ausgespieen, Und kaum hab' ich am Strand geruht Soll ich schon in die Fremde ziehen. Nun soll ich in die Fremde ziehen Wohin, wohin, daß Gott erbarm', Nicht, wo die Friedensrosen blühen, Nicht, wo im Geist so sonnenwarm Die Worte wie Gebete glühen Nein in die Brust – den Wespenschwarm Vergeblicher erstarrter Mühen Ins eigne Herz, zum eignen Harm Soll ich nun in die Fremde ziehen.