Am vierundzwanzigsten Sonntage nach Pfingsten Matthäus 24, 15 Wenn nach Daniel sich hebet Fluch und Greul an heil'gem Ort, Wer dann in Judäa lebet Fliehe auf die Berge fort! Keiner steig' vom Dache nieder Etwas holen in dem Haus; Keiner kehr' vom Felde wieder, Um sein Kleid etwa, nach Haus. Weh der Schwangern, und der Kinder Säugenden, dann schweres Weh! Fleht, daß nicht die Flucht im Winter Und am Sabbat nicht gescheh'. Solche Not war nie ersehen Von dem Anfang bis zur Zeit, Wird nicht wieder auch ergehen Bis zum Ende aller Zeit. Niemand würde selig werden, Würde nicht verkürzt die Pein, Um die Auserwählten werden Doch verkürzt die Tage sein. Glaubt dann nicht, sollt' einer reden: »Hier ist Christus, dort ist er!« Falsche Christus, Trugpropheten Ziehn mit Wundern dann umher. Heißt es: »In der Wüste gehet Christus dort!« Geht nicht hinaus. Heißt's: »Im innern Haus ihn sehet!« Gehet nicht nach ihm ins Haus. Denn wie Blitz vom Aufgang helle Leuchtend fährt von Gottes Thron In des Niederganges Schwelle, So kömmt einst der Menschensohn. Wo der Leib sein wird, da wieder Sammelt sich der Adler Schar: Zu dem Haupte kommt ihr Glieder, Stellt mit ihm die Kirche dar. Nach der Notzeit bald erdunkeln Sonnenschein und Mondenlicht, Sterne fallen, die jetzt funkeln; Himmelskraft erschüttert bricht. Nur des Menschensohnes Zeichen Wird am Himmel leuchtend stehn, Und der Erdgeschlechter Schweigen Laut in Wehklang übergehn; Denn sie sehen, groß und mächtig Kommet nun der Menschensohn Ganz in Herrlichkeit und prächtig Auf der Himmelswolken Thron. Seine Engel wird er senden, Sammelnd mit Posaunenschall Von Weltenden zu Weltenden Seine Auserwählten all. Zweig und Blatt vom Baum der Feigen Lehrt euch, wann der Sommer nah; Seht ihr nun einst diese Zeichen, Ist des Herren Tag auch da. Dies Geschlecht wird nicht vergehen, Wahrlich! bis dies wird geschehn; Erd' und Himmel wird vergehen, Doch mein Wort wird ewig stehn. Der Erlöser nennt die Zeichen, Die voran dem Richter gehn, Daß erlöset, ohn' Erbleichen, Wir den Richter kommen sehn.