Am 23. April 1818 Ich darf mich wohl erfreuen An diesem Gnadentag, Da man die heil'gen Weihen Zum kleinen Kinde sprach. Zum Kind, das groß geworden Die Weihe treu erhielt, Und in dem Christenorden Zum ew'gen Heile zielt. Daß vierundzwanzig Tage Man dich ließ Heidin sein, Das bracht' dir manche Plage Und Trug und falschen Schein. Es tränkten alle Musen Dich, außer Christi Hut, Am vollen Sinnenbusen Mit regem Lebensblut. Du lerntest Träume spinnen, In Kranz und Blumenspiel Gar mancherlei ersinnen Was nicht dem Herrn gefiel. Du lerntest Lieder singen, Die dich zur Welt gewandt, Manch bunten Kranz zu schlingen, Der an die Welt dich band. Doch alle diese Künste Sie wurden heut gekehrt Zu einem heil'gen Dienste, Der nur das Ew'ge ehrt. In jenem heil'gen Bade In jenem Heilerguß, Da schöpftest du die Gnade, Von der ich leben muß. Du liebes gutes Wesen, Ertauftes Christenkind, Mit dir bin ich genesen, Ich war ein Heide blind. Bin wieder auch geboren Hab' Mut von deinem Mut, Was alles ich verloren Ersetzt mir Jesu Blut. Das hast du mir von Herzen Gleich anfangs zugesagt, Als ich die bittern Schmerzen Zu Füßen dir geklagt. Und alle dies Erbarmen Das kam heut über dich, Du Kind auf Trostes Armen Wardst auch ein Christ für mich. Drum darf ich heut dich grüßen Du fandst mich nah dem Tod, Ließ'st Tränen auf mich fließen Und tauftest meine Not!