[Wo in Gewölben von Schmaragd] Wo in Gewölben von Schmaragd Die frischen Bächlein spülen Will sich bei Hörnerklang die Jagd Mit Kuß und Wein erkühlen. Wie schallet und hallet der Hörnerklang Wie rauscht der wilde Bronnen Es widerklinget der Felsenhang Die Fliege tanzt in der Sonnen Aber Frau Echo, Frau Echo, Frau Echo, Du widerspiegelst die Wonnen. Gegrüßet sei du Waldgebäu, Ihr hochbelaubten Eichen, Komm Mägdlein, setz dich neben bei, Tu mir den Becher reichen. Wie webet und schwebet das grüne Dach Wie stehn die ew'gen Eichen, Und schau wie die Blümlein zu dem Bach Die Kelche durstig neigen. Aber dir Bachus, dir Bachus, dir Bachus Muß alle Seligkeit weichen. Und den vielgoldnen Sonnenglanz Laß in den Becher schauen, Und flicht mir einen Blumenkranz Und wolle mir vertrauen. Es blinket und winket der goldne Wein Es lassen die Blumen sich pflücken Sie möchten gern all gebrochen sein, So schön weiß sie sich zu bücken. Aber Frau Venus, Frau Venus, Frau Venus Kredenzet das ird'sche Entzücken. Und weil die Sonne heißer scheint Komm in die dunkle Laube, Wenn gleich die wilde Rebe weint Lacht doch die Turteltaube. Mag weinen die Rebe, die Taube lacht Die Lerche jubelt in Lüften Das Birkhuhn falzt in Waldesnacht, Die Hirschkuh lockt in den Klüften Keusche Diana, Diana, Diana Endimion naht in den Triften. Sie bringt den Wein in Bechersglanz, Aus Veilchen und Narzissen Reicht sie ihm einen süßen Kranz In Waldes Finsternissen. Da lispelt und wispelt die Nachtigall, Ihr Stimmlein wollt' übersteigen, Es lacht und klagt der süße Schall Wie Orgel, Laute und Geigen, Aber du Amor, du Amor, du Amor Vor dir muß alles ja schweigen.