Der älteste Gottes-Dienst Wenn Adam ohne Sünd' in Eden blieben wäre, Samt der, mit welcher ihn des Schöpfers Huld gepar't; So können wir von ihrer Lebens-Art Nichts fassen, als daß sie, zu ihres Schöpfers Ehre, Zum Preise seiner Lieb' und seiner weisen Macht, An aller Creatur Vollkommenheit und Pracht, An der Vortrefflichkeit und den verlieh'nen Gaben Sich würden ungestöhrt ergetzet haben. Kein and'rer Gottes-Dienst, als der allein, Und gar kein' andre Weise Vom Gottes-Dienst im Paradeise, Kann uns begreiflich seyn. Hieraus nun ist ja Sonnen-klar Und überzeuglich zu bemercken, Wie Gott gefällig, nöthig, wahr Die Lehre von dem Dienst des Schöpfers in den Wercken. Auf denn, geliebter Mensch! laß deiner Seelen Kräfte Zu dem so nöth- als nütz- und fröhlichen Geschäffte In Andacht rege seyn, bestrebe dich dahin, Bloß durch Erkänntlichkeit getrieben, Als Schöpfer, Geber, Herrn und Vater ihn zu lieben! Laß Gott durch einen jeden Sinn, Den er dir ja zu diesem Zweck verliehen, Zur Ehr', in deiner Lust, ein Andachts-Opfer glühen! Denn nichts so sehr, als dieß, kann unsern Geist bereiten Und nichts so sehr, als dieß, kann unsre Seele leiten Zu den verlohr'nen Herrlichkeiten.