Am See Leise wie ein Traumgesicht Hält Erinn'rung mich umfangen, Leise, wie die Morgenluft Mir umspielet Stirn und Wangen. Und der klare, blaue See Blickt mich an wie Menschenaugen, Daß ich möchte tief hinab Mich in seine Fluthen tauchen. Und der Alpenspitzen Glanz Blickt mich an wie Menschenherzen, Die so schroff und eisig kalt Lohnen dem mit tausend Schmerzen, Der sich ihnen froh genaht, Da im ros'gen Alpenglühen Sie, von fremdem Licht umstrahlt, Schienen lebenswarm zu blühen. O, Erinn'rung! flieh' hinweg Von den falschen Alpenhöhen, Wasche in der blauen Fluth Dich gesund von allen Wehen! Such' in ihrem feuchten Glanz Jener Augen treue Klarheit, Die du frei noch lieben kannst, Und die stets dir blickten Wahrheit!