Am Rheine Abend sinkt mit seinem Frieden Auf die Berge, in das Thal – Holdes Bild! das mir beschieden Ist, im letzten Tagesstrahl! An den blauen, duft'gen Höhen Dehnt sich glühend dort im West – Eines Grußes letztes Wehen – Noch des Abendgoldes Rest. Und des Stromes glatte Bahnen Kaum die Welle mehr bewegt, Läßt die ew'ge Macht nur ahnen, Die ihn rastlos weiter trägt! An des Himmels fernsten Räumen Selbst die Wolke zögert still, Harrend, ob mit goldnen Säumen Sie das Mondlicht kränzen will. Friede! süßes Glück von Oben! Welch' ein Zauber dich umflicht! Hemmst des Stromes wildes Toben, Bannst in Ruhe Luft und Licht. Und mein Herz, es wird so milde, Wird so stille, wie noch nie, Fühlt sich mit dem sanften Bilde Ganz in reinster Harmonie. Wenn so jeder Wunsch kann schweigen, In der Brust, die menschlich fühlt, Jede Sehnsucht muß erbleichen Von der Ruhe Glück umspielt. Darf nur einen Wunsch entbieten Noch des reichen Herzens Schlag: Daß es stets in gleichem Frieden Solch ein Bild genießen mag!