»Im schmerzlichsten Gefühle« Im schmerzlichsten Gefühle Schwankt in mir Sinn und Denken, Und spottet aller Kühle, Die sich, wie es auch blutet, Dies Herz hat zugemuthet. Wohin soll es sich lenken? Wo ist der Wahrheit Helle, Die jene Zauberstelle, Der Freud' und Weh' entstammt, Ihm zeigt in ganzer Klarheit, Ob Trug dort, oder Wahrheit Verderbend oder segnend flammt? So bricht des Zweifels Schwüle Der Seele ganze Kraft, Die zum Vertrau'n geboren; Im schmerzlichsten Gewühle Fühlt sie sich selbst entrafft Und wie zum Tod erkoren! – So schwankte Phaëthon's Wagen Auf seiner irren Bahn: Bald stürmt' er ohne Zagen, Vertrauend himmelan, Bald reißet ihn zurücke Der Erde kalter Neid, Sie hat in ihrer Tücke Für ihn den Tod bereit; In namenlosem Schmerze Ruft er herbei ihn laut – O, Herz, mein armes Herze! Hast du dein eigen Bild geschaut?