An die Nacht. 1. Komm / schwartze Nacht / du stille Finsterniß / Umhülle mich mit deinem braunen Schatten / Du blasser Mond / zeig mir mein güldnes Vließ / Laß ungestöhrt mich mit Sorellen gatten. Ihr Sternen zündt die hellen Fackeln an / Daß ich den Port der Wollust finden kan. 2. Mein Geist verlangt den Haven bald zu sehn / Den Alabaster und Corallen zieren; Die Enge / wo nur kan ein Schifflein gehn / Soll ihn ins Land der süßten Lüste führen / Der Pharos soll die weisse Brust ihm seyn / So fähret er vergnügt zum Haven ein. 3. Wie / winckt mein Licht nicht albereits von fern / Und rufft mir zu / im Seegeln fort zu eilen / Ja! nun wohlan! ich folge diesem Stern / Der Tag will auch nicht länger mehr verweilen / Die Sonne sucht im Meere ihre Ruh Und ich / ich eile nach Sorellen zu. 4. Ich fühle schon die Liljen weiche Hand / Ich seh die Brust mit Wollust-Rosen spielen / Und ferner fort das angenehme Land / Das meine Brunst ist willig abzukühlen. Das / was mein Schiff nun eingeladen hat / Das bleibet dir Sorelle vor die That.