Tagebuchfragmente eines Einsamen 1. Habe wieder Dich geseh'n, Habe wieder Dich gefunden Und den Duft verträumter Stunden Fühl' ich wieder um mich weh'n. Doch Du wohnst im schönsten Haus, Bist seither auch Frau geworden, Menschlein, klein, mit großen Orden, Schlendern bei Dir ein und aus. Und es schwatzet nur von Dir Schaaler Müssiggänger Meute, Denn Du bist nicht weiser heute, Aber schöner – dünket mir! – Starr zu Deinem Haus empor Gucken all' die faden Laffen, Ihrem Schwatzen, ihrem Gaffen Leihest Auge Du und Ohr! – Und Dein blühend junger Leib Ist umhüllt mit theuren Stoffen, Hab' vor Zeiten Dich getroffen In gar armem Röcklein, Weib! Warst zuweilen wohl betrübt! Konntest schreiben nicht, noch lesen, Kopf und Händchen – armes Wesen! – Waren schön, doch ungeübt. Ach schon längst bin ich erwacht Und ich glaube noch zu träumen!. – Sag' – hast Du in diesen Räumen Wahr geliebt und froh gelacht? ...