Vorrede Es hätten, unter pag. 689, ad vocem des »einheimisch gewordenen beständigen Sinnes« unter andern die interessanten Reliquien des Herrn J.G. Müller angeführt werden sollen, wo schöne Beispiele eines solchen Sinnes vorkommen, sonderlich T. 4, pag. 1 und so fort. Übrigens enthält diese Zugabe, statt der in der Pränumerationsanzeige versprochenen dreizehn Bogen, zu guter Letzt, sechszehn. Mit Wort und Weise müssen die Leser vorliebnehmen. Man kann nicht dazu, daß man nicht mehr jung ist, wenn man alt ist. Was aber den Inhalt anlangt, der doch bei einer Schrift die Hauptsache ist, da meine ich, Wort gehalten zu haben. Und wenn einige Leser etwas anders erwartet haben; so ist der Bote unschuldig daran, ist auch unverlegen darüber. Ihn gereuet seine Überzeugung nicht, und er weiß, auch am Grabe, für sich und seine Leser nichts Bessers. Es ist eine Wahrheit, und nur eine. Die läßt sich mit Gewalt nichts nehmen, und dringet sich niemand auf; sie teilt sich aber mit, mehr oder weniger, wenn sie mit Demut und Selbstverleugnung gesucht wird, »mit Furcht und Zittern«, sagt der Apostel. Die ihr Gewalt tun, und eigenmächtig Wahrheit machen wollen, die martern sich vergebens, und sind ein Rohr in der Wüsten, das der Wind hin und her wehet. Menschliche Werke, wie alle Dinge dieser Welt, wanken und verändern Gestalt und Farbe. Die Wahrheit bleibt, und wanket nicht. – Und wer ihr einfältig und beharrlich anhanget, der wittert Morgenluft, und hält sich an das, was er hat – bis er mehr erfahren wird. Wandsbeck, den 12. Juni 1812. Der Bote.