Gold Meine bebenden Finger halten das blutrote Gold umspannt – Es liegt wie brennende Schande in meiner eiskalten Hand – Die gierigen Augen stürzen auf seinen grellgleißenden Glanz – – Und an mir rast vorüber der Menschheit wahnsinniger Faschingstanz ... Es wölbt sich zur Riesenlawine vor meinem Seherblick, Zur blind hinrollenden, tauben, dies erbärmlich winzige Stück – Ich fühle Millionen Herzen zucken nach seinem Besitz – Ich höre Millionen Lippen freveln in blödem Aberwitz ... Ich schaue Millionen Fäuste in lohendem Groll gereckt – Nach goldnen Lawinenkrumen inbrünstig ausgestreckt – Ich höre Millionen Flüche, dieweil nur Zundergestäub Statt purpurner Pracht und Geschmeides sich klebt um den schlotternden Bettlerleib. Zeiten um Zeiten fliegen, Jahrtausende mir vorbei – Durch alle Zeiten dröhnt es, das gellende Jagdgeschrei ... Da droben auf ihrem Throne schlief wohl die Gottheit ein – Bricht denn durch ihre Lider nicht der Scheiterhaufen Flammenschein? Der Scheiterhaufen, darauf sie, die Menschheit, wahnsinnverkrampft, Ihr bißchen Gottheit geopfert, dämonenüberstampft! Ja! Ihren Namen nannte die Lippe je und je – Und troff zugleich von Sehnsucht, nach einem –Riesenportemonnaie. Kommt über die unstete Menschheit denn nie die Erlösungsruh? Rast in Aeonen sie weiter, immer und immerzu? – Meine Finger klammern ums Gold sich, das zur Lawine schwoll – Wach auf, du schlafender Himmel! Das Maß ist über- und übervoll!