14. Triumph des Uebermenschen Schaust du die Sterne, vergißt du der Wesen, Die zu Füßen unzählig dir wimmeln: Unter ewigen, ehernen Himmeln Wirst du vom Reiche der Schatten genesen! Schicksalgekrümmter Staubbestimmter! Raffe mit kühnen Freierhänden Ihre Rätsel in deine Brust – Und du wirst in stolzer Lust Deines Wanderns Fragmente vollenden! Sterblicher! Sprich mit der Ewigkeit! Sterne geben dir ihr Geleit – Brennen auf deinen Scheitel nieder – Gießen Ströme des Segens aus: Daseinsfreude hebt die Lider – Türmet die Quadern des neuen Baus! Siehe! Unter dem Baldachine Ewiger Unermeßlichkeit Heitert sich des Dulders Miene! Golgathas blutrotes Schmerzenskleid Färbt sich zu weißem, bläulichem Glanze – Himmelsprache: köstlich Kristall, Drin sich erklären die Stäubchen im Tanze – Draus sich enthüllt das erlösende All! Sterblicher! Hüte den Schatz, den einen, Drin sich Leben und Tod vermählt – Drin sich Sünde und Gnade vereinen – Und deine Schmerzen sind gezählt! Sterblicher! Deine Schmerzen verfliegen – Deine Tränen saugt der Sand: Ueber die Kleinheit wirst du siegen, Da dich die Größe übermannt! Glaubst du den Sternen, vergißt du der Schatten, Die dir zu Füßen in Knäueln sich winden: Die sich der Kraft nie verloren hatten, Werden in der Kraft sich nie wiederfinden!