3. Warte deines Ambts An einen spitzfindigen Schul Fuchs Ich bin dir wol nicht gram, daß du die Löcher siehst, Auff denen Eurus läst verfaulte Winde streichen, Wann der Calfactor dir die Ruthe pflegt zu reichen, Die deine Wonn und Lust und Cron und Zepter ist. Du magst die Lection aus der lateinschen Kunst, Den Schülern auff der Banck mit grünen Bircken schlagen, Und durch die Classes sie ihr Cujus partis fragen: Wo du was weiters thust, so ist dein Thun umbsonst. Man sagt, daß Aleph dir und Gimmel sey bekannt, Daß du viel Grecken solst von dem Homerus wißen, Die Verse lauffen dir auff ihren eignen Füßen, Und haben beßre Wort als Lehren und Verstand. Kein Priester kan zuerst auff seiner Cantzel stehn, Kein Glöckner stirbt, kein Herr hat etwas unterfangen, Wenn es des Doctors Magd selbst übel ist gegangen, So muß mit Versen dir dein Weib zum Drucker gehn. Was dein Latein betrifft, so gönn ich gleichfalls dir, Daß du die phrases kanst in deine Scripta bringen, Die dorte Plautus wäscht, hier Flaccus weiß zu singen, Und was der Römsche Marckt den Krämern leget für. Nur dieses bitt ich dich, laß deine Sichel nicht In Andrer Erndte gehn: nicht Andern Grund begrasen, Ich kenne deinen Witz: und was mit krummer Nasen Der Herr Magister thut, ist auch der Knaben Pflicht. Denn wo auch diß die Hand aus deinem Barthe streicht, Und du dich unterstehst mich seitwerts anzustechen, So laß mich unverklagt, wenn ich mich werde rächen: Nein: Eule glaub es nicht, daß dir der Reiger weicht.