Christliches Sterb-Liedchen. Nach Anleitung des schönen Spruchs Pauli 1. Timoth. 1 V. 15. Auff die Weise des 42. Psalms im Lobwasser: Wie nach einer Wasser-Quellen etc. zu singen. Herr, wohin sol ich mich wenden Jetzt in meiner letzten Noht? Denn es drewt mir aller Enden Dein Gericht, Sünd, Hell und Tod. Jetzt schliess' ich die kurtze Zeit Vnd tret' ein die Ewigheit Da mich Qual ohn End vnd massen Oder Frewde wird vmbfassen. Keinem kan der Himmel werden Der nicht heilig ist und rein, Mich beschmutzt der Schlamm der Erden, Hunde sieht man draussen seyn. Wird die Helle denn mein Theil? Ist nicht Rettung, Trost, noch Heil? Weist du, GOTT, nicht Raht zu finden Diesem Grewel meiner Sünden? Daß sey fern von deiner Güte, Deine Trew ist offenbahr Vnd erquickt mir mein Gemüte, Es ist je gewißlich war Vnd ein thewer wehrtes Wort Dessen starcken Grund kein Mord Und kein wilder Sturm der Hellen Ewig mir wird können fällen: Daß mein Jesus ist gekommen Zu den Sündern in die Welt, Ihrer Noht sich angenommen, Sie erkauffet, nicht durch Geld Sondern durch sein thewres Blut Ihre böse Sache gut Vnd sie von der Hellen-Rachen Frey, vnd selig dort zu machen. Solches gläub ich, Gott, von Hertzen, Gib mir nur Beständigheit, Kürtz mir meine Todes-Schmertzen, Sey mein Beystandt, mein Geleit. End mir selig meinen Lauff, Vnd nimm mich zu dir hinauff Daß ich mit der Engel Weisen Dich dafür mög ewig preisen.