Christoff Schimmelfennig und Anna von Weinbeer 9. Febr. 1632. Ich lobe, die allhie der Zeit In Fröligkeit geniessen, Daferne nur kein heimlich Leid Beschweret das Gewissen, Sie haben vber Geld vnd Gutt Ein höhers sich erwehlet, Sind noch so wol, alß welcher Muth Sich stets mit Sorgen quelet. Es finden sich schon gar zu viel Der trüben Trawer-Tage, Das Vnglück seet auß ohne Ziel Den Saamen seiner Plage, Wer dennoch ausser dieser Zeit Sich stets mit Hummeln schläget, Ist der nicht thöricht, weil er Leid, Da nicht von nöthen, träget? Die Jahre wissen keinen halt, Sie achten keiner Zügel, Der Mensch wird vnversehens alt, Alß hett er schnelle Flügel, Was schon der Todt hinweg gebracht, Kan nimmer wieder kommen, Wird dan in jenner langen Nacht Dein trawrig sein dir frommen? Durch trawren wird der Mensch geschwächt, Die Kräffte fallen nieder, Die Fröligkeit macht alles recht, Dann leben erst die Glieder, Es geht vns niemahls der Gesang Anmutiger von statten, So kan der Instrumenten Klang Auch besser nie gerathen. Wer Gott zu forderst sich ergiebt, Vnd nimmer von ihm weichet, Auch nachmahls eine Seele liebt, Die seiner Seelen gleichet, Mag wol gewehnen sein Gemüth In Fröligkeit zu leben, Die dan ein Glaß vnd ein schön Lied Vollauff vnß können geben. Weg, weg, du rauhe Trawrigkeit, Du Hertz-Bedrengerinne, Komm, angenehme Fröligkeit, Du Sonne meiner Sinne, Mein Leben soll in dir bestehn, Es lieben die Gemüther, Die nicht nur an der Erden gehn, Dich vber alle Güter.