[Wenn wir nun krafftlos ungestalt] Wenn wir nun krafftlos ungestalt Von aller Welt verlassen liegen, Der Tod mus über uns Gewalt Ohn einig' Hülff und Rettung kriegen. Hin ist die Welt sampt ihrer Lust, Der Sinnen Kräffte müssen brechen, Wir röcheln mit der vollen Brust, Die Zunge kann kein Wort mehr sprechen. Es endet sich des Lebens Lauff Sampt dieser Erden eiteln Dingen, Die finstre Grabstat thut sich auff Vnd sucht uns tieff hinein zuschlingen. So meinet nicht, es sey gethan, Vmb uns und unser gantzes Wesen, Dieß war der blinden Heyden Wahn Die nie von Glauben was gelesen. Wir ziehen nur das irdisch aus Vnd legen ab der Sünden Leiden, Damit das schöne Himmels-Hauß Vns könne herrlich überkleiden. Vns die wir jetzt schon himmlisch sind Vnd auff was zeitlich ist nicht sehen, Denn dieß ist Schatten, Rauch und Wind Und lässet sich wie Staub verwehen. Nein sondern auff die Ewigheit Ohn untterlaß die Hertzen lencken, Da Gott ohn Weise, Maß und Zeit Sich uns wird zu geniessen schencken. So sollt ihr nun den Sinn allein Hinauff wo Christus wohnet kehren, Der unsrer Schatten Liecht wird seyn Und unsern schnöden Leib verklären. Gebt keiner leichten Wollust stat Lasst euch die Sünde nicht bethören, Weil dort nur Unschuld Stelle hat Die Säw und Hund hinaus gehören.