Frewden-Gesang bey des Durchläuchtigsten vnd Hochgebohrnen Fürsten vnd Herrn H. Friedrich Wilhelmen Churfürsten etc. erfrewlicher Ankunfft in Fr. Vrsula Pärsin S.H. Aderbachen hinterlassenen Wittiben Garten den 2. Iunii 1642. Waß kan ich noch erwarten? Waß fehlet mir wol mehr, Nun, du Held, meinem Garten Erzeigst die Gnad vnd Ehr? Vnd trägstu kein Bedencken Dich, o du Licht der Zeit, So tieff herab zu sencken Zu dieser Niedrigheit? Komm gnädigst eingefahren, Mein thewrer Fürst vnd Herr! Wie soll ich mich gebahren? Vor hielte Jupiter Es ihm für keine Schande Zu gehn zur Baucis hin; Du kompst, O Trost der Lande, Zu Deiner Dienerin. Lach, o du Glantz der Sonnen, Lach schöner alß zuvor! Komm, Pregel, sanfft geronnen, Heb ietzt dein Haupt empor, Ein grosses Haupt der Erden Der Helden Glantz vnd Zier, Alß war, ist vnd mag werden, Zeucht gnädigst ein bey mir. Ihr Bäume sampt den Zweigen, Ihr Blumen, Graß vnd Kraut, Ihr müsst für ihm euch neigen, Der sich ietzt euch vertrawt; Die wilde Linden müssen Ihm hohe Cedern seyn, Der Pregel sich ergiessen Mit Honig, Milch vnd Wein. Waß soll ich nun erweisen, Daß deiner Pracht gefellt? Mit waß Getränck vnd Speisen Bewirt ich dich, o Held, Waß find ich dich zu stillen Ohn Demuht, Pflicht vnd Schuld? Nimm auff den reinen Willen Vnd habe nur Gedult! Dich, Churfürst, wil ich singen, Wil vor dem Höchsten stehn Vnd Thränen vor ihn bringen Nur vmb dein Wolergehn; Dein werthes Hauß wirdt grünen, Dir werden Flüß vnd Städt Vnd Länder ewig dienen, Herr, auch durch mein Gebeht. Nur laß auch ferner scheinen Ach! einer Witwen nur Vnd allen lieben meinen Die Sonne für vnd für! Leid, Herr, nach GnadenSinnen Vnd deiner Väter Brauch Vmb deine Dienerinnen Die Adersbachin auch.