Unum quisquis habet, cuncta habet ille Deum Oder Christliches Sterb-Lied In die Weise: Selig ist der gepreiset, etc. zu singen. Seh' ich die Boßheit leben In lauter guten Zeit, Ich muß im Creutze schweben Bey meiner Frömmigheit: Sol mich es heydnisch irren? Und sol des Glückes Schein Mein Christentum verwirren, Von Gott mich wenden? nein. Laß Pracht und Hochmuth walten, Ich wil dennoch bey Dir, Mein Gott, beständig halten, Du hältest fäst bey mir: Scheint mir ein Fall zu drewen, So stärckst Du meinen Stand, Vnd fassest mich aus trewen Bey meiner rechten Hand. Giebst mir zwar Liebes-Schläge Und ziehest mich dein Kind, Du leitest mich durch Wege Die mir verborgen sind, Durch Raht den ich nicht hören Nicht sehn noch fassen kan, Jedoch nimmst Du mit Ehren Mich endlich wieder an. Du Vrsprung aller Gaben Die Erd' und Himmel hat, Wenn ich nur Dich kan haben So hab' ich alles satt: Den Himmel lass' ich fahren Mit seiner Zierlicheit Kan ich nur Dich bewahren Im Hertzen allezeit. Der Erden Kreiß mag prangen, Er irrt nicht meinen Muth, Wenn ich nur Dich kan fangen Du unerschöpfftes Gut. Solt' ich darüber kommen Auch in Gefahr und Noht, Vnd würde mitgenommen Durch Armut, Trübsal, Tod, Es wolt' in mir verschmachten Leib, Seel' und was ich bin, Wil ich es doch nicht achten Aus unverwandtem Sinn: Dieß nimmt mir alle Schmertzen, Daß Du, mein süsses Heil, Der Trost bist meinem Hertzen Vnd mein gewünschtes Theil.