Lied Ralfs vom Rhein Kalt ist die Märznacht, schwarz und still: – Das Eis der Nogat kracht: – Der Sumpfwolf heult – der Nord pfeift schrill – Ich steh' auf böser Wacht! Zehn Knappen sind mein ganzes Heer, – Mein schmales Reich ein Turm – Auf Tage weit kein Freundes Speer – Rings Frost und Haß und Sturm! Fremd sind und feindlich Meer und Strand – Kein herzvertrauter Stern: – – – O Rheingau, du mein Heimatland, Wie fern bist du – wie fern! Jetzt zieht der Lenz in lauer Nacht Leis durch dein Rebland all', Der Weißdorn blüht und bald mit Macht Schlägt dort die Nachtigall. O Kaiserpfalz im Efeugrün! – – Welch' falsch Gemerk man trug! – – Die Minne war wohl allzu kühn, Die mich so weit verschlug! – Das schwarze Kreuz, ich nahm es still Auf weißem Sturmgewand: – Wer fern, wer einsam sterben will – Der zieht gen Preußenland! – Dein Los, o Herrin, tausendfalt Sei Leben, Glanz und Heil: Mein Los wird doch im Föhrenwald Zuletzt ein Polenpfeil. – –