Elfenabschied Lebet wohl, ihr lichten Heiden, Brauner Acker, grüner Rain, Lebet wohl, wir müssen scheiden, Mondenglanz und Sternenschein. In den Schoß der Erde steigen, In die Tiefe tauchen wir: Nimmer führen wir den Reigen Auf dem duft'gen Waldrevier. Rings von allen Türmen läutet Der verhaßten Glocken Braus Und ein jeder Schlag bedeutet: »Geister, euer Reich ist aus!« Sang und Sitte sind geschwunden Und vergessen Zucht und Recht; Glaub' und Treu wird nicht gefunden, Spottend lebt ein frech Geschlecht. Nicht mehr lassen fromme Hände Uns die letzten Ähren stehn, Selbst die Kinder ohne Spende Unserm Herd vorübergehn. Wohl, es sei! – Ihr sollt nun schaffen Selbst, allein, in Ernt' und Saat: Steht, den Nutzen zu erraffen, Einsam auf der eignen Tat. Nimmer treibt am Rad den Faden Frommer Magd die Geisterhand, Nimmer hilft sie Garben laden, Wann dem Knecht die Stärke schwand. Lebe wohl, du Wiesenquelle, Bühl und Halde, Trift und Saat, Lebe wohl, du heil'ge Schwelle, Der wir schützend oft genaht. Lebe Tenne wohl und Speicher, Wo uns oft der Tanz geletzt: Ach, an Körnern wirst du reicher, Und an Segen ärmer jetzt. Bald ruft ihr uns an, zu helfen, Wann ihr schwer im Frone keucht, – Aber nimmer schaut die Elfen, Wer sie einmal hat verscheucht.