Theodor Däubler Attische Sonette An Timon von Athen Ich suchte, Timon, nicht deiner Verbannung Gefundnen Ort, am launenreichen Meer; Um Einsamkeit blieb meine Seele leer, Der Ägäis Sturm bewog mich zu Ermannung. Des Geistes Flügeln gab ich Segelspannung Beim Seelenschwung – den Leib für Aug – Begehr – Doch wieder kam ich in die Buchten her: Nun sei ein Sang der Kahn mit Machtbemannung. Zu holden Inseln soll ich Segler senden: Mein Hellas, fühl im Herz Geborgenheit! Ich mag den Urvergrauten Leuchter spenden. O Land geliebter Sprache mein, wie weit Vermochte Schickung mich aus dir zu wenden; Hat schon von Sehnsucht mich das Meer befreit?