Tragische Erscheinung In einer Wüste lagen viele Menschen, die fast verschmachteten; sie wimmerten. Ein schönes Mädchen nur, mit hilflos braunen Augen, litt stumm den Durst; denn gieriger als der Durst brannte ihr seliges Mitleid ... Da trat, vom glühenden Horizont herwachsend, ein fremder Mann vor dieses Volk; der hob den Zeigefinger ihnen dar. Aus der gereckten, zitternden Spitze quoll ein großer Tropfen Blut, quoll, hing, und fiel, fiel in den Sand; verwundert sah das Volk den fremden Mann. Der stand und stand, Tropfen auf Tropfen fiel aus seinem Finger in den Sand; und immer, wenn die rote Quelle troff, erbleichte schauernd Er, sie aber staunten, und Einige ächzten: er verhöhnt uns ... Da schrie er laut mit seiner letzten Glut: So kommt doch, trinkt! für Euch verblut'ich mich! Doch jenes Mädchen sprach, indeß er hinlosch: Sie wollen Wasser ...