2. Ende der Rose Es prangt die Rose in stolzer Pracht und freut sich ihrer Glut und lacht: Ich hab' die tiefduftigste Seele, ich! ich bin die Königin sicherlich von meinen Blumenschwestern. Ein schimmernder Käfer zur Rose schwirrt; von Lust, von Liebe er surrt und girrt der schönen Stolzen, der Alles lauscht mit jedem Sinn, wenn der Dufthauch rauscht aus ihrem Feuerkelche. Und sie neigt sich dem Käfer in kühler Gunst: Ich kann nicht lieben mit irdischer Brunst, ich glühe allein dem Sonnenschein, der das All durchwogt, ins Herz hinein mir seine Flammen zu gießen! Und als der dritte Abend nah und der Goldkäfer wieder zur Rose sah, von Furcht und Hoffnung still entfacht: da war die stolze Blütenpracht verwelkt im Strahl der Sonne.