25. Jeder Hauch stockt. Auf den Mooren steht der Nebel wie angefroren, ob auch fern der Himmel loht; zwei Menschen schaun ins Abendrot. Einsam hebt ein Birkenstämmchen aus dem bleichen Rauch sein Reisig; in der Spitze zaudert eisig noch ein Blättchen wie ein Flämmchen. Und ein Weib bemerkt verloren: Das steht nun da wie'n Waisenkind, das weder Vater noch Mutter kennt, von aller Heimat abgetrennt; Stiefmutter Sonne stellt sich blind. Und ob auch fern der Himmel brennt, es sehnt sich nicht, es rührt sich kaum, leidlos wie der Geist im Raum. Jeder Hauch stockt, sie erschrickt: von dem kahlen Birkenstämmchen ist das letzte Blatt geknickt. Zaudernd sinkt das fahle Flämmchen in das rauchverhüllte Land. Und ein Mann hebt Haupt und Hand: Lea, du sollst dich nicht verstecken! Ich seh aus deinem tiefen Schrecken, wie dich der leere Raum bedrückt. So will's der Geist; wenn nur drei Birken das Grauen der Unendlichkeit bezirken, dann ist das Auge schon beglückt. Er will und kann nicht einsam sein: er lebt davon, sich umzuschauen. Drum sinne nicht zuviel in dich hinein! Denn eine tiefe Unlust schläft im Grauen. Jeder Hauch stockt. Rot und stumm starrt der Himmel wie eingefroren durch den Nebel auf den Mooren. Zwei Menschen kehren langsam um.