Im Wandern Handwerksburschenweise. Ein silbern Herze, von Golde ein'n Ring die Liebste mir gab, als zum Scheiden es ging; und that in das Herze ihr Bild hinein, – so einsam der Morgen, bin doch nicht allein ... Arm Fröschlein im Gleise, zermalmt liegst du! Ich wandre meine Straße und wandre immer zu ... Schon teilt sich der Nebel, erglänzet die Welt, im Sonnenschein glitzert das Aehrenfeld; die Hummeln summen, die Lerchen singen; die Birken wehend die Zweige schwingen; die Pappeln, die schütteln, die Blätter im Wind; sie raunen, sie lispeln von meinem fernen Kind. Will nehmen das Herzlein vom seidenen Band – und leg's in das Ringlein in meiner Hand, – so schreit' ich und schau' als ein Zeichen mir's an: so halt' ich in Treuen ohn' Ende Dich umfahn ... Bleib sitzen nur, Häslein! heut jag' ich dich nicht ... Ich wandre, ich schreite; die Sonne sticht ... In Dorfes Mitten der Friedhof sich hebt; wie wird's gar kühl sich ruhen, wenn man mich einst begräbt! zwei weiße Rosen biegen ums Grabkreuz die Aest', drauf steht mein Nam' geschrieben, – bis der Regen ihn löscht ... Hinterm Kirchlein die Schenke heißt »Zu den drei Linden«; da wird zum Ruh'n ein Plätzchen wohl auch noch sich finden ... Ei Tausend, Frau Wirtin, Euer Töchterlein das?! Ei, füllt mir geschwinde noch Einmal das Glas! – – Was wackelt der Pfahl da? der ist wohl betrunken –! Ich wandre, ich schreite, in Sinnen versunken. Wir war'n ja so alleine, und sie – war so weit! ich will ihr Alles sagen, und ach – wenn sie verzeiht! Und am End' meiner Reise steht mein elterlich Haus, da schaut mein lieb Mütterchen zum Fenster nach mir aus; und drinnen sitzt mein Vater, wie'n König auf sein'm Thron, und will's nicht verraten, daß er wart't auf sein'n Sohn ... Nun will ich nicht sinnen, ob ich glücklich kann werden: ich hab' ja die Liebe und 'ne Heimat auf Erden!