Richard Fedor Leopold Dehmel (Fotografie) Richard Fedor Leopold Dehmel (1863–1920) Biographie 1863 18. November: Richard Fedor Leopold Dehmel wird in Wendisch-Hermsdorf/Mark Brandenburg als Sohn eines Revierförsters schlesischer Herkunft geboren. 1882 Dehmel studiert Naturwissenschaften, Volkswirtschaft, Soziologie und Philosophie in Berlin und Leipzig. 1884 Er übernimmt für einige Zeit die Redaktion einer lokalen Zeitung. 1887 Dehmel schließt sein Studium mit der Promotion ab. Erwerb des Titels Doctor philosophicus. Neben dem bürgerlichen Beruf als Sekretär beim »Zentralverband Deutscher Privater Feuerversicherungen« in Berlin schreibt er Gedichte. Verkehr mit den Brüdern Hart, Otto Erich Hartleben, August Strindberg und Arno Holz. 1889 Dehmel heiratet Paula Oppenheimer. 1891 Dehmel veröffentlicht seinen ersten Gedichtband: »Erlösungen« (Eine Seelenwanderung in Gedichten und Sprüchen, Stuttgart). Beginn der lebenslangen Freundschaft mit Liliencron. 1893 Es folgt die Gedichtsammlung »Aber die Liebe« (München). November: Dehmel flüchtet vor beruflichen Anforderungen und schriftstellerischen Ansprüchen nach Hamburg zu seinem Freund Detlev von Liliencron. 1895 Die Sammlung »Lebensblätter«, das Drama »Der Mitmensch« sowie »Lucifer. Ein Tanz- und Glanzspiel« erscheinen. Dehmel wagt den Schritt in die freie Schriftstellerexistenz. Gründung der Kunstzeitschrift »Pan« mit Otto Julius Bierbaum, Julius Meier-Graefe und Eberhard von Bodenhausen. 1896 Veröffentlichung von »Weib und Welt«. Dehmel wird wegen Verletzung religiöser und sittlicher Gefühle durch das darin enthaltene Gedicht »Venus Consolatrix« verurteilt. Damit steigt auch seine Popularität. 1899 Scheidung von seiner Frau Paula wegen seiner leidenschaftlichen Beziehung zu Ida Auerbach (»Frau Isi«). Er heiratet anschließend Ida, mit der er sich auf Reisen durch Italien, Griechenland, Schweiz, Holland und England begibt. 1902 Dehmel wird in Blankenese ansässig. 1903 »Zwei Menschen. Roman in Romanzen« erscheint in Berlin. 1904 »Der Buntscheck. Ein Sammelbuch herzhafter Kunst für Ohr und Auge deutscher Kinder« (Köln). 1906 Beginn der Herausgabe seiner »Gesammelten Werke« (10 Bände, Berlin 1906–1909). 1907 »Fitzebutze. Traumspiel in fünf Aufzügen« (In Musik gesetzt von Hermann Zilcher, Berlin). »Die Verwandlungen der Venus«. Dehmel wird zu einer literarischen Instanz, die in Briefen jüngere Talente fördert, darunter Hofmannsthal, Rilke, Thomas Mann und Hermann Hesse. Seine Lesereisen durch ganz Deutschland, nach Prag und Wien gestalten sich zu literarischen Ereignissen. 1909 »Betrachtungen über Kunst, Gott und die Welt« (Berlin). Nach dem Tod Liliencrons ordnet er dessen Nachlass, arbeitet an der Edition der Briefe und der Gesamtausgabe. 1911 Mit der Komödie »Michel Michael« gibt Dehmel in Hamburg sein Debüt am Theater. 1912 Er ist an der Gründung und weiteren Betreuung der Kleist-Stiftung (Fördermittel für junge Autoren und Kleist-Preis) beteiligt. 1913 »Schöne, wilde Welt« und eine weitere, dreibändige Ausgabe seiner »Gesammelten Werke« werden veröffentlicht. 18. November: Zu seinem 50. Geburtstag schenken ihm Freunde ein Haus in Blankenese (das heutige Dehmelhaus), das bis Kriegsbeginn zum Treffpunkt führender Künstler wird. 1914 Dehmel meldet sich als Kriegsfreiwilliger und ist an der Westfront und der Vogesenfront bis 1916 im Einsatz. 1917 Das Drama »Die Menschenfreunde« wird mit Aufführungen in Berlin, Dresden, Mannheim und bald 30 weiteren Spielorten ein enormer Erfolg. 1919 »Zwischen Volk und Menschheit« (Kriegstagebuch, Berlin). 1920 8. Februar: Dehmel stirbt durch eine Thrombose in Hamburg-Blankenese; seine Grabstätte befindet sich im Dehmelhaus.