Wiedergeburt Nach Paul Verlaine. Da kam ein stiller Reiter geritten durch den Hain, der stach mit seiner Lanze in mein alt Herz hinein. Mein alt Herz gab nur einen, einen Tropfen Blut; der ist auf den Blumen vertrocknet in der Sonnenglut. Mein Auge losch in Schatten, ein Schrei ging aus mir aus, und mein alt Herz ist storben in einem wilden Graus. Dann hat der Reiter SCHICKSAL sein Pferd herangeführet und ist zur Erde stiegen sacht und hat mich angerühret. Seine Handschuhhand von Eisen griff in meine Wunde, indeß er seinen Wahlspruch sprach mit seinem harten Munde. Und als mich also eisig ergriff die Hand von Eisen, ward mir ein neues Herz gebor'n, deß will ich beten und preisen; ward mir ein neues Herz geboren, das schlug so jung, das schlug so gut, und heller Gluten trunken genas mein Blut. Da stieg der liebe Reiter wieder auf sein Tier und ritt davon und drohend hob er sein rot Pannier, sein schwarzer Helmbusch nickte, ER aber sprach: »Sei weise, Sohn – dein Gram ist deine Schmach!«