13. Der Herr! – es ist doch ein stolzes Wort Und meint eine stolzere Sache; Nicht jener über den Wolken dort, Nein, der unter goldenem Dache; Mit Szepter und Apfel in der Hand, Auf dem Haupte die schwere Krone, Gekleidet in sein Purpurgewand, Gesessen auf hohem Throne. Da liegt sein Schloß aus Marmelstein Mit goldnem Balkon und weißen Säulen, Zwei Löwen wachen am Eingang sein, Zwei Riesen mit steinernen Keulen. Und wo durch glänzende Scheiben hin Der Schein einer Ampel schimmert, Dort steht unter seidenem Baldachin Sein Bett, aus Silber gezimmert. Im Vorsaal harrt auf der Schelle Klang Ein Dutzend verschlafener Pagen, Und Lakaien räkeln auf jedem Gang Und schnarchen in allen Etagen. Gott gebe dir eine Bettelmanns-Ruh', Herr König, in deinen Gemächern! Er wehe dir freundliche Kühlung zu Mit unsichtbaren Fächern! Es zeige dir Traumes Spiegelbild Dein Volk beglückt und gesegnet, Während es an die Fenster mild, Wie Maientropfen, regnet. Ich male mir's wohl recht artig aus, Doch in Wahrheit schläft, ich wette, Der Gardist dort süßer im Schilderhaus, Als du im Fürstenbette.