Herbstschauer Hinter fernen dunklen Häusermassen, Versinkt die Sonne, Ein tränenverschleiertes, Müdegeweintes, Riesengroßes Menschenauge. Der Himmel aber leuchtet Aus schwarzen Wolkenbänken Matt und fahl, Schier wie ein totenblasses Menschenkind, Ein gramgebeugtes, Das gern, so gerne sterben möchte – Und leben muß. Es klingt so schaurig Wie Krankenstöhnen Durch kahle Bäume Das Ächzen des Windes, Und gelbe, dürre, verfaulende Blätter Sie tanzen mit ihm einen taumelnden Reigen Und flüstern und rauschen Geschichten sich zu, Sterbenstraurig, Verwesungsduftig Und totentanzlustig. Schwer auf die kalte, starre Erde Tropft meiner Tränen brennende Saat ... Nicht der Taumel schreiender Lust, Nicht verspäteter Arbeit eherne Fessel Tilgt aus der Seele den marternden Stachel, Den das Bewußtsein Eines verlorenen, Achtlos verstreuten Lebens Qualvoll hineinbohrt.