Heut vnd morgen auch ein tag. Niemand übereile sich / sonder neme jhm raum vnd weil gnůg darzů / bedenck alle ding sehr wol / Es gerath doch noch wol wie es kan / wann mann schon allen fleiß fürwendet. Dann was sich heut nicht reimen wil / das wirt sich villeicht morgen reimen. Was wir heut nit bedencken können / das werden wir villeicht morgen bedencken. Mann thůt in zweyen tagen mehr dann in einem / Dann heut vnd morgen ist auch eintag. Es sagen die weisen / vnd rathen es allen / die von grossen hohen sachen reden / schreiben vnd trachten sollen / daß / wo sie auff ein mal ein ding nit erlangen mögen / sollen sie es stehn lassen / vnn růhen / aber hernach wider von newem anfahen / dasselbig ein mal odder etlich versůchen / es wirt endtlich frisch naher gehn / ob es wol im ersten nit gelinget. Sie sagen auch: Wann einer reden wil oder schreiben / daß er ehr vnd preiß wil haben / als des /das da kunstreich sei / so sol er des bůchs titel offt ansehen / vnnd des hauptartickels seiner rede stets in acht haben / daß er nit vergeß / wo von er schreib vnd rede / daß sichs fein auff einander füge / vnnd den schlüssel nit verliere / Welches alles dahin geht / daß mann wisse / ein tag lerne den andern / vnnd heuterfaren wir / das wir gestern nicht gewußt haben / daß mann sich nicht verschnelle / vnn mit schade vnd schanden bestehe. Vnd ist bei den Hochweisen der brauch all weg gewesen / vnd noch daß mann zu hohen wichtigen sachen / so sich doch möchten ansehen lassen / als solte leicht darauß zukommen sein / gar wol der weil nimpt / die wol auff die lang banck spilt / vnd verlaren laßt /Wie dann an vilentagleystungen / nichts gehandelt /dann nur ein prorogation vnd auffschub der sachen genommen wirt. Discipulus est prioris posterior dies.