IIII. Bias von Prienen. Avff erden ist kein edler haab / Denn daß mann gůts gewissen hab. Das gröste vnglück das da kan Auff erd einn menschen übergan / Ist dises / daß zu mancher frist / Ein mensch des andern teuffel ist. Wer lauter gar nichts mehr begert / Der mag gnent werden reich auff erd. Hergegen arm der jhenig ist / Der mehr begert zu aller frist: Das ist ein fromm rechtschaffen hertz / Welchs / ob es wol möcht / iemād schmertz / Jamer / zůfügen / vnd vnglück / Braucht es doch gar kein arge dück. Der aber ein boßhafftig man / Der gern wolt iemand schaden than / Wenns jm nur werden möcht so gůt / Wie offt mancher gottloser thůt. Was gůt that hast empfangen du / Schreib Gott alleyn dem schöpffer zů. Vnd weil noch starck vnd jung du bist / Schaw daß du dich vffs alterrüst. Das darff gar vil / drumb lern / dauan Du möchst einmal dein narung han. Keuscheit vnd zucht du allzeit hab / Fürd aller höchste morgengab. Was du auff erd wilt fahen an / Darinn solt nit bald schliessen than. Weg mans / nit wags / bedenck mans wol / Als denn mans bhend vollenden sol. Glück laß du dich nit wunder nemen / Es kan hofiern vnd wider klemmen. Ein lüg des hertzen diebstal ist. So vil hab ich zu diser frist Euch sagen wölln. Gehabt euch wol / Vnd nempt für gůt zu disem mol. Die tugent ehrt / vnd laßts euch sein Vilköstlicher denn edelgstein. Gold / silber / edle stein vergehn / Zucht / kunst vnd tugent ewig bstehn.