Morgenlied Kein Stimmlein noch schallt von allen In frühester Morgenstund, Wie still ist's noch in den Hallen Durch den weiten Waldesgrund. Ich stehe hoch überm Tale Stille vor großer Lust, Und schau nach dem ersten Strahle, Kühl schauernd in tiefster Brust. Wie sieht da zu dieser Stunde So anders das Land herauf, Nichts hör ich da in der Runde Als von fern der Ströme Lauf. Und ehe sich alle erhoben Des Tages Freuden und Weh, Will ich, Herr Gott, dich loben Hier einsam in stiller Höh. – Nun rauschen schon stärker die Wälder, Morgenlicht funkelt herauf, Die Lerche singt über den Feldern, Schöne Erde, nun wache auf!