Aus dem Buch der Liederlichkeit 1. Ich möchte gerne, wo an allem Ort Ein hohes Fauenbild sich quälend sehnet Nach Liebesthat zu süßem Liebeswort, Ihr nahen, da sie Gluth sich nahe wähnet Und harret einsam an dem Steine dort, Dran sie gedankenvoll und prächtig lehnet: Ich möchte solcher Edeln jede finden Zu trauter Stunde, wenn die Strahlen schwinden. Die rohen Narren, Männer sonst genannt, Gehn ihr vorüber, witzlos, ohne Fühlen, Mich hat ein unsagbarer Blick gebannt, Am Säulenschacht muß ich die Stirne kühlen, Auf reinen Formen weil' ich unverwandt, Mit Aug' und Sinn in Reiz mich einzuwühlen. Schon ist der Finger neckend Spiel begonnen Und ernste Rede führt zum Thron der Wonnen!